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Krypto-Betrug: Die genialen Köpfe hinter den 10 größten Krypto-Scams der Geschichte
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Krypto-Betrug: Die genialen Köpfe hinter den 10 größten Krypto-Scams der Geschichte

Daniela Kirova
Daniela Kirova
20. April 2024
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In der Welt der Kryptowährungen hat Betrug für erhebliche Aufmerksamkeit gesorgt. In diesem Artikel haben wir die zehn größten Krypto-Betrugsfällen in der Geschichte zeigt. Diese Fälle rücken die Personen hinter dem Betrug und die Folgen ihrer Handlungen für Investoren und den Markt ins Licht. Auffällig ist, dass viele der Betrüger eine beeindruckende Bildung genossen und ihre betrügerischen Vorhaben gekonnt umsetzen konnten, wobei sowohl Venture-Capital-Firmen als auch einzelne Anleger ihre Opfer wurden.

1. Sam Bankman-Fried, FTX

Sam Bankman-Fried, auch bekannt als SBF, Absolvent des MIT (Massachusetts Institute of Technology) und Sohn von Stanford-Universitätsmitarbeitern, steht hinter einem der größten Krypto-Betrugsfälle in den USA mit einem Schaden von 10 Milliarden US-Dollar. Er verschleuderte das Geld von Kunden seiner Kryptobörse FTX für Luxusgüter und politische Spenden, um Einfluss zu gewinnen, während er gleichzeitig vor einem Schuldenberg stand.

Seine Überzeugungskraft reichte aus, um namhafte Investoren wie Sequoia Capital und SkyBridge Capital von seinen Plänen zu überzeugen. Er sagte, er wolle, dass FTX ein Ort ist, an dem man alles tun kann - Bitcoin kaufen, Bananen kaufen oder Geld in beliebiger Währung überweisenLaut Guardian hielt er diese Krypto-Betrug-Präsentation bei Videospielen ab. Sequoia teilte es sogar auf seiner Website.​​

Die Investmentfirma von Anthony Scaramucci, SkyBridge Capital, investierte nach dem Kauf einer 30%igen Beteiligung an der mittlerweile nicht mehr existierenden Börse FTX 10 Millionen US-Dollar. Als FTX zusammenbrach, verlor SkyBridge 9,6 Millionen US-Dollar dieses Betrags. Scaramucci war ein großer Fan von SBF, begleitete ihn zu zahlreichen Veranstaltungen und bewarb FTX in sozialen Medien.

Aber am Ende stellte sich Sam Bankman-Fried als einer der größten Betrüger der Geschichte heraus. Siene betrügerischen Aktivitäten brachten ihm eine 25-jährige Gefängnisstrafe ein.

2. Do Kwon, Terraform Labs

Do Kwon, Gründer von Terraform Labs, verursachte durch seine Kryptowährung Luna und die Stablecoin TerraUSD einen der beachtlichsten Betrugsfälle. Die US-Börsenaufsichtsbehörde warf ihm und Terraform vor, Anleger über die Stabilität der Stablecoin getäuscht zu haben, was zu einem Marktverlust von 50 Milliarden US-Dollar führte.

Im Mai 2021 fiel TerraUSD von seinem Währungsanker zum US-Dollar. In der nächsten Phase seines Krypto-Betrugsschemas arrangierte Kwon, dass eine dritte Partei eine große Menge des Stablecoins kaufte, um die Kopplung an USD wiederherzustellen. Er log über den Algorithmus des Stablecoins hinter der Erholung. Genau ein Jahr später verlor TerraUSD wieder die Kopplung und der Wert der digitalen Währung fiel stark.

Terra war zu dieser Zeit das drittgrößte Krypto-Ökosystem nach Bitcoin und Ethereum, aber es brach innerhalb von nur drei Tagen zusammen und löschte 50 Milliarden Dollar vom Markt. Dutzende Unternehmen meldeten daraufhin Insolvenz an. Do Kwon kostete der Crash den Großteil seines gesamten Vermögens, aber viele Investoren verloren ihre gesamten Lebensersparnisse. Eine Jury in Manhattan befand Do Kwon und Terraform in zivilrechtlichen Betrugsfällen für haftbar. Do Kwon floh aus Südkorea, und Interpol erließ einen Haftbefehl gegen ihn. Sein Aufenthaltsort war etwa ein Jahr lang unbekannt.

Im März 2023 wurde der Krypto-Betrugsmeister in Montenegro verhaftet, als er versuchte, mit einem gefälschten Reisepass nach Dubai zu fliegen. Sowohl die USA als auch sein Heimatland Südkorea wollen, dass Do Kwon wegen der kriminellen Vorwürfe ausgeliefert wird.

3. Ruja Ignatova, OneCoin

OneCoin, weithin als einer der größten Krypto-Betrugsfälle in der Geschichte angesehen, wurde Ende 2014 gestartet. Im Mittelpunkt sollte eine dezentralisierte Kryptowährung stehen, aber das Ganze erwies sich jedoch als ein Pyramidenspiel - die Blockchain selbst wurde auf den zentralisierten Servern von OneCoin betrieben. Ruja Ignatova, eine Juradoktorin, richtete die Betrugsmasche ein, wobei Karl Sebastian Greenwood für die Verteilung verantwortlich war.

Das Krypto-Betrugsprojekt OneCoin behauptete, seine Hauptaktivität bestehe im Verkauf von Bildungsmaterial. Der niedrigste Preis für ein "Bildungspaket" betrug 100 Euro, einige gingen bis zu 225.500 Euro. Laut einer von ehemaligen Investoren eingereichten Klage wurde ein Großteil des Inhalts aus kostenlosen Quellen kopiert.

Die Kunden erhielten auch Token, die sie angeblich verwenden konnten, um OneCoin zu schürfen. Das Mining sollte an zwei Standorten in Bulgarien, dem Heimatland von der als "Kryptoqueen" bekannten Ignatova, und einem in Hongkong stattfinden. Die Krypto-Betrüger organisiertenn Treffen, bei denen sie sich auf Krypto-Investitionen konzentrierten, nicht auf Bildung.

Laut US-Anklägern brachte das Krypto-Betrugsschema weltweit bis zu 4 Milliarden US-Dollar ein. Die meisten Opfer waren Chinesen, und die chinesischen Strafverfolgungsbehörden stellten den Gegenwert von 267,5 Millionen Yuan sicher. Dr. Ignatova wurde auf die FBI-Liste der 10 meistgesuchten Verbrecher:innen gesetzt, nachdem sie 2017 verschwunden war. Ihre letzte öffentliche Sichtung liegt über fünf Jahre zurück. Medien haben spekuliert, dass die Krypto-Betrugerin sich plastischen Chirurgie unterzogen hatte, um ihr Aussehen zu verändern.

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Neue Dokumente, die vom Bureau for Investigative Reporting and Data (BIRD) erhalten wurden, deuten darauf hin, dass sie möglicherweise ermordet wurde. Laut den Dokumenten wurde sie 2018 auf Anweisung eines bulgarischen Drogenlords, Christophoros Amanatidis-Taki, getötet.

Greenwood wurde gefasst, des Krypto-Betrugs für schuldig befunden und zu 20 Jahren verurteilt.

4. Satish Kumbhani, BitConnect

Satish Kumbhani aus Indien gründete BitConnect, eine angebliche Krypto-Plattform, die nichts weiter als ein weiteres Krypto-Betrugsschema war. Kunden der Plattform konnten ihre eigenen Token gegen Investitionszahlungen verleihen. BitConnect sammelte in Form von Multi-Level-Marketing 4 Milliarden US-Dollar, indem es behauptete, sein nicht vorhandener Handelsalgorithmus sei unschlagbar.

Der Krypto-Betrüger Kumbhani täuschte Kunden über das "Lending-Programm" von BitConnect, das tatsächlich darin bestand, frühe Investoren mit dem Geld späterer Investoren zu bezahlen, wie es bei Schneeballsystemen üblich ist. Schließlich brach die Plattform zusammen, und Kumbhani startete BitconnectX, eine weitere Betrugsmasche.

Laut Anklägern verloren Investoren insgesamt 2,4 Milliarden US-Dollar an Kumbhani und seine Komplizen. Die höchstmögliche Strafe in diesem Krypto-Betrugsfall beträgt 70 Jahre Gefängnis. Im August 2022 wurden Berichte veröffentlicht, dass Kumbhani in Indien verhaftet worden sei, aber sie stellte sich als falsch heraus. Der Betrüger ist weiterhin auf freiem Fuß.

5. Faruk Fatih Özer, Thodex

Die türkische Bitcoin-Börse Thodex wurde 2017 von Faruk Fatih Özer gestartet. Sie hatte bis April 2021 einen erfolgreichen Lauf, als sie dringende Wartungsarbeiten durchführen musste. Thodex öffnete nie wieder. Der Krypto-Betrugsveranstalter Özer floh nach Albanien. Über 100.000 Menschen verloren insgesamt über 2 Milliarden US-Dollar, mit denen er entkommen war.

Er wurde erwischt und im Juni 2021 nach Türkei ausgeliefert, wegen Betrugs, Geldwäsche und organisierten Verbrechens verurteilt und zu 11.196 Jahren Gefängnis verurteilt.

6. Alex Mashinsky, Celsius Network

Die US-Staatsanwaltschaft erhob im Juli 2023 Anklage gegen Alex Mashinsky, den ehemaligen CEO und Gründer der Krypto-Kreditplattform Celsius, wegen Drahtbetrugs und anderer Verbrechen. Angeblich hatte er ein ausgeklügeltes Krypto-Betrugsschema inszeniert, um Kunden zu täuschen, was schließlich zum Zusammenbruch des Celsius Network führte. Als die Plattform bankrott ging, überstieg ihre Verschuldung 1 Milliarde US-Dollar.

Mashinsky wird beschuldigt, Krypto-Betrug begangen zu haben, indem er den Preis des Celsius-Tokens aufblähte, um Kunden anzulocken, und dabei zig Millionen Dollar einsteckte. Er plädierte auf nicht schuldig und wird im September 2024 vor Gericht stehen.

7. Matthew Brent Goettsche, Bitclub Network

Bitclub Network war ein Krypto-Unternehmen für den Handel mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen, das von 2014 bis 2019 betrieben wurde und sich als ein Betrug herausstellte. Laut dem US-Justizministerium handelte es sich um ein typisches Pyramidenspiel, dem ältere Investoren belohnt wurden, neue zu rekrutieren. Darüber hinaus versprachen die Drahtzieher Anteile an Krypto-Mining-Pools im Austausch gegen die Gelder der Investoren. Sie verschwendeten das Geld "leichtgläubiger" Investoren, die Bitclub-Gründer Matthew Brent Goettsche als "dumme Schafe" bezeichnete. Er sagte einst, dass er "das ganze Modell auf dem Rücken von Idioten entworfen habe".

Insgesamt brachte die Krypto-Betrugsmasche ihren Schöpfern 722 Millionen US-Dollar ein. Mehrere Personen wurden angeklagt, darunter Goettsche, der sich schuldig bekannte, nicht registrierte Wertpapiere anzubieten und zu verkaufen sowie sich als Teil eines Schuldeingeständnisses der Verschwörung zum Betrug schuldig zu bekennen.

8. Gerald Cotton, Quadriga

Einmal Kanadas führende und vertrauenswürdigste Kryptobörse, stellte sich heraus, dass Quadriga von Anfang an auf Krypto-Betrug basierte. Die Personen hinter der Börse, die 2019 zusammenbrach, waren erfahrene Betrüger. Die einzige Person, die Zugang zu den Wallets der Plattform hatte, war der Gründer Gerald Cotton. Die Wallets enthielten die Kryptos im Wert von 250 Millionen US-Dollar, die von betrogenen Kunden stammten.

Cotton starb während seiner Hochzeitsreise in Indien mit seiner frisch vermählten Frau Jennifer Robertson. Sie sagte vor Gericht aus, dass der Laptop ihres verstorbenen Mannes verschlüsselt war und sie nie den Wiederherstellungsschlüssel oder das Passwort erhalten hatte. Cotton war der Einzige, der Zugang zum Cold Storage-System von Quadriga hatte. Bis 2023 beliefen sich die Ansprüche auf Krypto-Betrug gegen die Börse auf 305,66 Millionen Dollar.

9. William Ulbricht, Silk Road

Ross William Ulbricht gründete und betrieb Silk Road, einen heute inaktiven Online-Marktplatz. Es war eine Krypto-Betrugsplattform in dem Sinne, dass Bitcoin verwendet wurde, um gefälschte Pässe, Drogen und andere illegale Gegenstände zu kaufen. Der in San Francisco geborene Ulbricht wurde wegen Verschwörung zur Verteilung illegaler Waren, Drogenvertrieb und fünf weiterer Straftaten verurteilt.

Er gründete Silk Road, um den Menschen den Kauf und Verkauf von illegalen Gegenständen außerhalb der Reichweite der Strafverfolgungsbehörden zu ermöglichen und sicherzustellen, dass die Transaktionen anonym waren.

Ulbricht, der unter dem Spitznamen Dread Pirate Roberts bekannt war, verbüßt eine lebenslange Haftstrafe ohne Möglichkeit auf Bewährung.

10. Mark Karpeles, Mt. Gox

Es hat wahrscheinlich jeder Krypto-Enthusiast von Mt. Gox gehört. Aber viele wissen nicht, dass der ehemalige CEO dieses massiven Krypto-Betrugsunternehmens weniger als ein Jahr im Gefängnis verbracht hat. Mark Karpeles, ein Geschäftsmann und Programmierer aus Frankreich, übernahm 2011 die weltweit erste Bitcoin-Börse und startete eine Softwareüberholung. 2014 hatte die Plattform einen großen Rückschlag erlitten und verlor Bitcoin im Wert von fast 500 Millionen US-Dollar zu der Zeit. Kurz darauf brach sie zusammen.

Die Behörden verhafteten Karpeles 2015 in Tokio, und er verbrachte etwa ein Jahr in Haft. 2019 konnten die Ankläger beweisen, dass er die Aufzeichnungen von Mt. Gox manipuliert hatte und seine Vermögenswerte um 33,5 Millionen US-Dollar falsch aufgebläht hatte. Er wurde zu 30 Monaten Gefängnis verurteilt, aber die Strafe wurde für vier Jahre zur Bewährung ausgesetzt: Wenn er in den nächsten vier Jahren keine weiteren Verbrechen beging, würde er keine Zeit verbüßen. Und das tat er nicht.

Schlussfolgerungen

Diese Fälle veranschaulichen, dass die Entdeckung der Verbrechen die einzige Gemeinsamkeit dieser sonst so unterschiedlichen Betrüger ist. Während einige für ihre Taten bezahlt haben, konnten andere der Strafe größtenteils entgehen.

Mitwirkende

Daniela Kirova
Die freiberufliche Krypto-Autorin Daniela hat mehr als 15 Jahre Erfahrung im Schreiben und Übersetzen von finanziellen Inhalten. Sie ist Diplom-Psychologin und berichtet ausgiebig über die neuesten Krypto-News und Marktentwicklungen.